Suche
Searching
„Suche“ ist für mich ein entscheidender Begriff für künstlerisches Arbeiten. Die Suche nach Vernetzungen und Verknüpfungen von Linien und Formen miteinander und untereinander bildet den Hauptfokus meiner Arbeit. In diesem Tun erfahre ich auf symbolische Weise Lebens-und Sinnzusammenhänge.
In Suchbewegungen entwickle ich Bilder und Objekte und spiele mit gesetzten Zeichen, Spuren, "produziertem" Zufall und Formwille. Mich fasziniert besondere Stofflichkeit, besonderes Material und so können beispielsweise Fäden zu einem Handwerkszeug und Leitlinie zugleich für eine Arbeit werden. In meinen Zeichnungen führe ich den Stift wie bei Häkelbewegungen, in der Malerei sind verdichtete Linien meine Grundlagen für Formfindungen und in meinen Objektbildern knote, wickle und zwirble ich Draht, der gewissermaßen die skulpturale Form des Fadens ist.
Am Anfang einer Arbeit kann eine Idee oder "das Material" stehen. Dabei spielen "arme", geschichtsträchtige, spurenhaltige Materialien eine wichtige Rolle, deren Reiz ich in der Transformation und Gestaltung in etwas Anderes nachspüre.
Ich erlebe immer wieder: Das Material findet die Idee- die Idee findet das Material.
“Searching” is a central concept of artistic expression for me. The main focus of my work lies in the search for interconnectedness and combination of lines and shapes with themselves and each other. This allows me to symbolically explore connections in life and in every sense.
I create my paintings and objects in a process of searching movements, playing with fixed signs, traces, “constructed” randomness and striving for form. I am fascinated by materiality, by special materials. Threads and strings, for example, can become both my tools and my guidelines when working on a project. For my drawings, I guide the pen as if crocheting, for my paintings, condensed lines become the basis of my form-finding process, and for my object paintings, I knot, twist and twirl wire – the sculptural form of thread, if you will.
At the beginning of a project, there is always either an idea or the material itself. “Poor” materials with a rich history and traces of what has come before play a central role. I like to work out their charms in transformation and re-creation into something new.
I experience the same thing time after time: Materials find their idea – Ideas find their materials.
Reflektionen
Reflection
What is painting? Painting is searching. It is moving. It is writing your own signs.
It is moving in your inner life. It is wraping around, linking up, making gestures and rhythms. It is covering, wiping off and finding structures. The way of proceeding in my painting is the way
of transformation. Life is: To transform oneself and to be permantly transformed.
Christa Schmid-Ehrlinger 2019
Was ist Malen? Malen ist Suchen, Bewegen, Schreiben der eigenen Zeichen, sich im Inneren bewegen, Umwickeln, Vernetzen,
gestisch rhythmisieren, Übermalen, Abwischen, Strukturen finden. Der Prozess meines Malens ist der Weg der Transformation. Leben ist: Sich selbst transformieren und ständig transformiert
werden.
Christa Schmid-Ehrlinger 2019
Ist das schon zu viel oder doch noch zu wenig... wo ist der Übergang zur Vorstellung, wie weit kann - muß ich das Malen
treiben,damit die Gestalt da ist ...
Es gibt ja unendlich viele kleine Formen, allein schon, wenn ich mich auf den Pinsel und dessen geringster Handhabung einlasse...
Christa Schmid-Ehrlinger Im September 2017
Draht als skulpturale Form des Fadens
Die inneren Zusammenhänge zu meinen Zeichnungen sind so offenkundig, sodaß ich diese Arbeiten auch als Drahtzeichnungen benenne.
Christa Schmid-Ehrlinger August 2016
Kunst ist so "üppig" wie das Leben "üppig" ist
und alle künstlerische Arbeit, verrückte Ideen, neue Vorstellungen, überraschende Realisierungen, Experimente zeugen davon. ...
Das üppige Wachstum in der Natur erfreut uns ebenso wie die üppige Schönheit von Menschen und Tieren. Deshalb sehe ich einen engen Zusammenhang von Üppigkeit,
Sinnlichkeit und Kunst. ...
Christa Schmid-Ehrlinger Februar 2016
Alles in Allem
Alles ist möglich, zunächst einmal- aber nicht: alles Mögliche. .... Im Prozess des Tuns ändern sich die Wege - so wie im " richtigen
Leben" es auch oft der Fall ist. Eine Arbeit ist erst beendet, wenn sie standhält, wenn sie etwas sichtbar macht, wenn sie Wirkung zeigt und zeigen will. Dann
kann sie sich der Welt zu "Allem" anschließen und "Alles" kann sich weiterentwickeln, verknüpft und miteinander verbunden, sowohl im Detail als auch im Ganzen.
Christa Schmid-Ehrlinger 2016
Diversität - Identität
Mein Ansatz der Diversität unterläuft in gewissem Sinne diese allgemeine Vorstellungen. Minimale Veränderungen, in seriellen Anordnungen, enttäuschen vielfach den
ersten Blick, weil Diversität in Farbe, Form, Komposition, Narration zunächst nicht zu erkennen sind. Diversität als kleine Abweichung, die eine gewisse Irritation,
Faszination oder Fragwürdigkeit birgt. Das Gleiche ist nicht Dasselbe...
Indivualität als Begriff erweist sich in diesen Gedanken ebenso als kleine
"Abweichung". Individualität ... ist in unserer Gesellschaft das Besondere. Der Blick auf die kleinen Abweichungen - versus die Überwältigung durch die
Vielfalt - ist bei meinen Arbeiten ein Ansatz, den ich forschend betreibe.
Christa Schmid-Ehrlinger Dezember 2015
Auf´s Weiße geschrieben.
Nun bin ich über den langen Gebrauch von Fäden aller Art als Pinsel ( verschiedene Materialien, Stärke ) beim "Draht" gelandet.
.... also Draht - die Ähnlichkeit zum Faden ist für mich augenfällig.... Er ist gewissermaßen die skulpturale Form des Fadens, der seine Zeichen als Pinsel auf
der Fläche der Leinwand zurückläßt, der Draht reicht in den Raum...
Christa Schmid-Ehrlinger 2015
Aus meinen Skizzenbüchern :
Künstlerbuch 2014
ich zeichne, ich male... , ich mache weiter...
verknüpfen, verknoten, wickeln, aufwickeln, auflösen,... es entwickelt sich
Fadenetüden: Umwege über sich selbst nehmen
Fast einer Ausgrabung folgend: Schichtung, Geschichte, Zeitspur, Abtragung individuelle Spur
"mettre" - setzen, stellen, legen
Nicht länger: was man sieht, sondern , was man nicht sieht